Über die Bestimmung exakter Koagulationswerte durch Trübungsmessungen II

Zusammenfassung

• 1. Es wird eine Methode und eine Apparatur beschrieben, um mit Hilfe einer Photozelle die Änderung der Durchlässigkeit auch von konzentrierteren Solen bei Elektrolytzusätzen zu messen.

• 2. Die Änderung der Durchlässigkeit mit der Zeit erfolgt gemäß monotoner parabelähnlicher Kurven; ausgesprochene S-Kurven wurden nicht beobachtet.

• 3. Die Abnahme der Durchlässigkeit mit der Konzentration bzw. dem Aktivitätskoeffizienten des zugesetzten Elektrolyten erfolgt stets gemäß einer S-förmigen Kurve.

• 4. Es wird gezeigt, daß die Wendepunkte dieser S-Kurven wesentlich besser definierte Koagulationswerte darstellen als z. B. gleiche Werte der Durchlässigkeit bzw. der Trübung.

• 5. Es wird die Koagulationswirkung von KC1, MgCl₂ und LaCl₃ auf As₂S₃-Sole in einem weiten Konzentrationsbereich des Sols (von 18,7 g/L. bis 0,018 g/L.) gemessen.

• 6. Die Prüfung des I. A.K.-Satzes an Hand der Wendepunktsdaten ergibt eine quantitative Gültigkeit des Satzes für eine ausgezeichnete mittlere Solkonzentration.

• 7. Die Untersuchung von Gebieten kleinerer Solkonzentration ergibt eine Erweiterung der Burton'schen Regel: Im Gebiete kleinster Solkonzentrationen schneiden die m_k, c_So1-Kurven bzw. die f_k, c_Sol-Kurven nicht die Ordinate, wie bisher angenommen. Vielmehr laufen alle Kurven zusammen zu einem m_k-Wert →∞ bzw. einem f_k-Wert → 0.

• 8. Einige Besonderheiten der Anfangs- und Endäste werden diskutiert.

Der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Liebig-Gesellschaft danken wir für Stipendien sowie für die Bereitstellung der apparativen Hilfsmittel zu vorliegender Arbeit.