Zusammenfassung
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1.
Durch Verknüpfung der Maxwellschen Spannungsgleichung mit dem Fickschen Diffusionsgesetz kann eine Viskositäts-Konzentrationsfunktion abgeleitet werden, aus der hervorgeht, daß die Scherelastizität mit der Konzentration sich proportional der Eigenviskosität des gelösten Stoffes um so mehr ändert, je kleiner das Molgewicht des Lösemittels ist.
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2.
Es wird gezeigt, daß Makromoleküle unstarr sind, was die Bestimmung des Molargewichtes nach kinetischen Ansätzen prinzipiell erschwert.
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3.
Eine Bestimmung der Teilchengröße (inkl. Lösemittelanhang) ist jedoch aus der Fließkurve und Viskositätstemperaturfunktion auch ohne apriori-Kenntnis der Form der Moleküle möglich.
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4.
Es wird gezeigt, daß es eine untere mechanische Beständigkeitsgrenze der Moleküle gibt. Demnach können Makromoleküle, deren Molarkohäsion größer ist als die schwächste im Molekülverband vorliegende Valenz, bei günstiger Lagerung zerrissen werden.
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5.
Es ist daher nicht zweckmäßig, vom „Molargewicht“ nativer Substanzen zu sprechen, dessen Größe durchaus akzidentell ist.
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Ich möchte die Gelegenheit wahrnehmen, um auch an dieser Stelle Herrn Prof. Dr. Wo. Ostwald für das fördernde Interesse und die gastfreundliche Aufnahme in seinem Institut meinen herzlichen Dank auszusprechen. Dem Auslandsamt der Dozentenschaft danke ich für die Einladung zu dieser Studienreise und dem VDA. sowie der Forschungsgemeinschaft für die Gewährung einer Beihilfe.
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Umstätter, H. Strukturmechanik zähelastischer Kontinua, VII. Kolloid-Zeitschrift 103, 7–18 (1943). https://doi.org/10.1007/BF01502710
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01502710