Zur Röntgenkleinwinkelstreuung kolloider Systeme

Zusammenfassung

Es werden zunächst die Bedeutung und einige Eigenschaften von zwei Parametern, welche ganz allgemein den Dispersitätsgrad kolloider Systeme charakterisieren und aus der Röntgenkleinwinkelstreuung ableitbar sind, nämlich der mittleren Durchschußlänge und der Kohärenzlänge, beschrieben. Für verdünnte Systeme wird die Abhängigkeit dieser Parameter von Teilchenform und Größenstatistik untersucht. Es zeigt sich, daß man das Verhältnis von Kohärenzlänge zur mittleren Durchschußlänge zusammen mit dem Verhältnis von mittlerem Streumassenradius zur dritten Wurzel aus dem mittleren Teilchenvolumen dazu verwenden kann, die Teilchenanisometrie und den Polydispersitätsgrad gleichzeitig zu ermitteln. Dabei ist vorausgesetzt, daß alle Teilchen ungefähr dieselbe Form haben und die Größenverteilungskurve eine gewisse plausible Gestalt besitzt. Die Betrachtungen werden auch auf polydisperse Stäbohensysteme ausgedehnt.