Zusammenfassung
Es wurde der Einfluß von 2,2 mg Digitoxin per os (1. Tag 0,8, 2. Tag 0,8, 3. Tag 0,6 mg) auf die Plasmakonzentrationen von Natrium, Kalium und Chlorid und die renale Wasser- und Elektrolytausscheidung am herzgesunden Menschen untersucht. Es fanden sich folgende Ergebnisse.
1. Die Natriumkonzentration fällt während der Digitoxinverabreichung signifikant ab, während die Konzentrationen von Kalium und Chlorid keine signifikanten Unterschiede gegenüber den Kontrolltagen zeigen.
2. Die Natrium-, Kalium- und Chloridausscheidung im Harn steigt signifikant an. Da das Glomerulusfiltrat unter Digitoxin unbeeinflußt bleibt oder geringfügig abfällt, muß diese Elektrolytmehrausscheidung auf eine Verminderung der tubulären Rückresorption zurückgeführt werden.
3. Im Unterschied zu dem früher bei Strophanthin beobachteten Gleichbleiben der Wasserausscheidung bewirkt Digitoxin eine Vermehrung des Harnflusses.
4. Die Bedeutung dieser Befunde für die nach Digitoxin beobachtete Abnahme des Plasma- und Blutvolumens wird erörtert.
Literatur
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Die Arbeit wurde mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführt.
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Göltner, E., Schwab, M. Der Einfluss von Digitoxin auf die Plasmaelektrolyte und die Wasser- und Elektrolytausscheidung der Niere beim herzgesunden Menschen. Klin Wochenschr 32, 542–546 (1954). https://doi.org/10.1007/BF01484935
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01484935