Die Cu-Folin-Methode zur Bestimmung des Gesamteiweißgehaltes im Liquor

Zusammenfassung

1. Mit Hilfe der Cu-Folin-Methode wurde an rund 1000 Liquorproben der Eiweißgehalt bestimmt. Alle Wertangaben sind auf Eichlösungen genau bekannten Eiweißgehaltes bezogen. Die Ergebnisse der wichtigsten neurologischen Krankheitsgruppen sind in einer graphischen Darstellung vergleichsweise zusammengestellt.

2. Auf Grund mehrmonatiger bis mehrjähriger Nachkontrollen konnten 63 klinisch Gesunde ausgesondert werden; aus dieser Gruppe läßt sich statistisch ein normaler Eiweißgehalt im Lumballiquor von 17–34 mg-% errechnen. Zwanzig suboccipitale Proben von Gesunden ergeben einen Normbereich von 15–31 mg-%.

3. Bei etwa 4/5 aller Proben wurde die Sulfosalicylsäurefällung nachCuster als Vergleichsbestimmung ausgeführt. Ihre Streuung ist doppelt so groß wie diejenige der Cu-Folin-Methode; die Mittelwerte decken sich jedoch, vor allem im Bereiche der Norm relativ gut, wenn auch die Einzelwerte gelegentlich sehr stark differieren.

4. Eine Altersabhängigkeit der Eiweißwerte besteht in unserem Material nicht, wie entsprechende Untersuchungen an sämtlichen Normalen und an zwei Gruppen von 109 Epileptikern bzw. 82 Diskusaffektionen sowie zusätzlich 53 suboccipitalen Proben aus den ersten beiden Gruppen ergeben haben.

5. Entgegen den Angaben vonIzikowitz u. a. finden wir statistisch zu sichernde Geschlechtsdifferenzen in der Höhe des Eiweißgehaltes einzig bei Multipler Sklerose, nicht jedoch bei Normalen. Auch können wir die von skandinavischen Autoren allgemein viel höher gefundenen Normalgrenzen mit unserer Methode nicht bestätigen, was die Frage eventueller geographischer Unterschiede aufwirft.