Das Interferenzmikroskop im Dienste der Cytologie und Krebsforschung

Zusammenfassung

Mit dem Interferenzmikroskop können viele Probleme der Zell- und Krebsforschung unter neuen Gesichtspunkten bearbeitet werden. In der vorliegenden Untersuchung werden Messungen des Trockengewichtes, der Trockengewichtskonzentration (g/µ ²) und des prozentualen Trockengewichtsgehaltes von verschiedenen normalen Zellen (Spermien, Thymuslymphocyten, Zellen des Bronchialbaumes, Vaginalschleimhautepithelien, Carcinomzellen und Zellen der Gewebekultur) vorgelegt. Der Vergleich von Trockengewicht des Zellkernes, des Nucleolus und des Cytoplasmas bestätigt die Anschauungen über die Funktion des Kernkörperchens. Die Trockengewichte von Zellkernen ohne Nichthistonprotein stehen in einem bestimmten Verhältnis zum DNS-Gehalt und der Chromosomenzahl, während bei Zellkernen mit höherem Nichthistonproteingehalt die Kerntrockengewichte höher sind. Carcinomzellen haben allgemein höhere Kerntrockengewichte als normale Zellen (Ausnahme kleinzellige Bronchialcarcinome). Für Zwecke der Cytodiagnostik erscheint das Interferenzmikroskop nicht geeignet zu sein. Untersuchungen über die Beziehung des Kern- und Cytoplasmavolumens zum Trockengewicht ergeben, daß der Trockengewichtsaufbau im Cytoplasma stärker ist als in Zellkernen, was durch Untersuchungen an lebenden Zellen der Gewebekultur bestätigt wird.