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Über den diagnostischen Wert semiquantitativer Nierenfunktionsproben

III. Mitteilung Korrelationen zwischen den Plasmakonzentrationen von Reststickstoff und „wahrem“ endogenem Kreatinin bzw. der Inulinclearance

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Zusammenfassung

An einem größeren Patientengut mit und ohne Nierenfunktionsstörungen werden nach mindestens viertägiger Vorbereitung mit einer eiweiß;- und natriumaren Diät unter standardisierten Versuchsbedingungen die Beziehungen zwischen der Plasmakonzentration von Reststickstoff (RN) einerseits und der renalen Inulinclearance (CIn) bzw. der Plasmakonzentration von „wahrem“ endogenem Kreatinin (PKr) andererseits geprüft.

Nach logarithmischer Transformation der Einzelwerte ergibt sich zwischen der konzentration von RN und CIn eine lineare Regressionsfunktion mit einem statistischen Bestimmtheitsmaß von maximal 49,1%P<0,001). Eine Steigerung der RN-Konzentration auf pathologische Werte braucht erst dann aufzutreten, wenn drei Viertel der renalen glomerulären Leistungen bereits ausgefallen sind. Die extrarenalen Faktoren, die die RN-Konzentration beeinflussen, werden besprochen.

Zwischen PKr und der RN-Konzentration besteht eine einfache lineare Beziehung mit einem hohen Bestimmtheitsmaß von maximal 68,0% (P<0,001). Bei leichten und mäßigen Nierenfunktionseinschränkungen ist der diagnostische Wert von RN-Bestimmungen noch geringer als derjenige von PKr. Daraus leitet sich die Überlegung ab, RN-Bestimmungen in der Klinik besser durch Prüfung der vom Eiweißmetabolismus weitgehend unabhängigen PKr zu ersetzen.

Infolge einer Abhängigkeit der Harnstoffausscheidung von der Höhe des Eiweißumsatzes und der Diurese ist es im allgemeinen nicht zulässig, von einer „renalen glomerulären Reserve“ hinsichtlich der Aufrechterhaltung einer normalen RN-Konzentration zu sprechen. Bei minimalem Eiweißumsatz, Stickstoffgleichgewicht und Tagesharnmengen von mindestens 2000 ml ist die Anwendung dieses Begriffes jedoch berechtigt. Unter den genannten Bedingungen beträgt die „Mindestfiltratmenge„, unterhalb der die RN-Werte im Plasma mit Sicherheit die obere Normgrenze von 40 mg/100 ml überschreiten, etwa 30 ml/min und 1,73 m2.

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Mertz, D.P., Sarre, H. & Cremer, Z. Über den diagnostischen Wert semiquantitativer Nierenfunktionsproben. Klin Wochenschr 40, 889–893 (1962). https://doi.org/10.1007/BF01482931

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