Die tubuläre Sekretion von endogenem Kreatinin

Zusammenfassung

1. Die Clearance des endogenen Kreatinins beim Menschen ist vom Harnfluß abhängig.

2. Bei extrem hohen Harnminutenvolumina von 10–15 ml erreicht die Kreatinin-Clearance Werte, die sich einer totalen Extraktion nähern.

3. Die Beziehung zwischen Harnfluß und Kreatinin-Clearance läßt sich wahrscheinlich am besten durch eine Exponentialfunktion darstellen, die sich dem Wert der PAH-Clearance asymptotisch nähern muß, da dieser niemals überschritten werden kann.

4. Bei Harnflüssen zwischen 1 ml/min und 15ml/min führt eine Harnflußvermehrung von 1 ml/min zu einer Vermehrung der Kreatinin-Ausscheidung, die in erster Annäherung im Mittel 0,32 mg/min beträgt.

5. Die Clearance des endogenen Kreatinins ist beim Hund und Kaninchen durch langsam ansteigende PAH-Infusion auf im Mittel 30% des Ausgangswertes herabzudrücken.

6. Die Depression der Kreatinin-Clearance errechnet sich aus einer Abnahme der je Zeiteinheit ausgeschiedenen Kreatininmenge sowie aus einem Anstieg des Kreatinin-Plasmaspiegels und ist nicht Ausdruck einer Durchblutungsänderung.

7. Die Befunde werden als ein Beweis für eine tubuläre Sekretion von endogenem Kreatinin sowie als ein Hinweis auf ein wesentlich niedrigeres Glomerulumfiltrat als bisher angenommen betrachtet.