Der Einfluss von Strophanthin auf die Plasmaelektrolyte und die Wasser- und Elektrolytausscheidung der Niere beim herzgesunden Menschen

Zusammenfassung

An 23 herzgesunden weiblichen Versuchspersonen wurde in 2 Versuchsserien der Einfluß von 0,35 mg K-Strophanthin (Kombetin Boehringer) auf die Wasser- und Elektrolytausscheidung der Niere und die Plasmaelektrolyte Natrium, Kalium und Chlorid untersucht. Es fanden sich folgende Ergebnisse.

1. Die renale Natrium-, Kalium- und Chloridausscheidung stieg nach Strophanthin signifikant an. Diese Mehrausscheidung wird auf eine verminderte tubuläre Rückresorption zurückgeführt, welche auf einem direkten Angriff der Digitalisglykoside an den Tubulusepithelien der Niere beruht.

2. Die renale Wasserausscheidung blieb unverändert.

3. Die Konzentration der Plasmaelektrolyte Natrium und Kalium zeigte nach Strophanthin signifikante Veränderungen: die Natriumkonzentration fiel ab, während die Kaliumkonzentration anstieg. Die Chloridkonzentration wurde nicht beeinflußt. Diese Veränderungen sprechen für einen Austritt von Kalium aus den Zellen, wobei an der Erniedrigung der Natriumkonzentration, neben der vermehrten renalen Ausscheidung, auch eine Abwanderung von Natrium in die Zellen beteiligt zu sein scheint.

4. Die Bedeutung dieser Befunde für die nach Strophanthin gefundene Verminderung des Plasmavolumens und die bei Herzinsuffizienz beobachtete Hyponatriämie wird besprochen.