Zusammenfassung
Es wurde das Verhalten der C21-Glucuronid- bzw. Pregnandiolkomplexausscheidung nach Zufuhr von hohen Dosen Progesteron bei klimakterischen und schwangeren Frauen untersucht. Wir kamen zu folgenden Ergebnissen:
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1.
Ein Pregnandiolkomplexspiegel im Harn, der dem mittleren Drittel der normalen Schwangerschaft entspricht, kann bei Frauen in der Menopause durch fortlaufende Zuführung von 500 mg Progesteron als Krystallsuspension, die jeden 5. Tag gegeben werden müssen, erreicht werden.
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2.
Die Verabreichung von Progesteron in Form von Krystallsuspensionen erweist sich für langdauernde Behandlungen in bezug auf Wirkungsdauer und Ausnutzung als am geeignetsten.
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3.
Bei gleichbleibender Dosierung ist zuerst ein deutlicher Anstieg der Ausscheidung des Pregnandiolkomplexes zu beobachten. Ist ein bestimmter Ausscheidungsspiegel erreicht, so bleibt dieser bei der gleichen Dosis im Verlauf der weiteren Behandlung bestehen.
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4.
Aus den vorliegenden Untersuchungen, den zitierten Experimenten zur Erzeugung einer Pseudoschwangerschaftveränderung beim Menschen sowie klinische Erfahrungen kann geschlossen werden, daß bei einer Substitutionstherapie zur Erhaltung einer Schwangerschaft im Beginn der Schwangerschaft 25–50 mg und später um 100 mg Progesteron je Tag zugeführt werden müssen.
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5.
Eine Indikation für eine solche Behandlung liegt nur bei eindeutig nachgewiesenem Progesteronbildungsmangel bei drohendem Abort vor. Es besteht jedoch noch keine Möglichkeit, diese im Einzelfall sicher aufzustellen.
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Die Arbeit wurde durchgeführt mit Unterstützung der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft. Wir danken dieser für ihre Hilfe.
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Zander, J. Über die Ausscheidung der C21-Glucuronide (Pregnandiolkomplex) nach kontinuierlicher Zufuhr hoher Progesterondosen. Klin Wochenschr 30, 312–315 (1952). https://doi.org/10.1007/BF01478494
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01478494