Zur Frage der Hämodynamik bei arteriovenösem Lungenaneurysma

Zusammenfassung

1. Es wird über eine Beobachtung eines arteriovenösen Aneurysma der Lunge bei hereditärer Teleangiektasie (Morbus Osler) und die hierbei vorgefundenen hämodynamischen Veränderungen berichtet.

2 Die Bestimmung des effektiven Lungendurchflusses und des Shuntvolumens wird unter Luft- und Sauerstoffatmung vorgenommen. Dabei findet sich unter Sauerstoffatmung bei praktisch unverändertem Herzzeitvelumen eine echte oder scheinbare Abnahme des relativen Anteils des Shuntvolumens am gesamten Herzzeitvolumen. Die möglichen Gründe hierfür—Verteilungsstörung in den parangiomatösen Lungenbezirken oder vasomotorische Regulationen in der Lungenstrombahn bzw. im Aneurysma — werden diskutiert.

3. Die Berechnung der Widerstandswerte läßt aus verschiedenen Gründen keine endgültigen Rückschlüsse auf die Hämodynamik zu Es kann aber angenommen werden, daß der Gesamtwiderstand des kleinen Kreislaufs im Normbereich liegt, während der Widerstand der Lungenstrombahn außerhalb des Aneurysma erhöht ist. Die unter Sauerstoffatmung resultierenden Widerstandsveränderungen entsprechen den berechneten Verschiebungen von Shuntvolumen und effektivem Lungendurchfluß.