Die endogene 24 Stunden-Kreatininclearance — Eine klinisch brauchbare Methode zur Bestimmung des Glomerulusfiltrates

Zusammenfassung

In 99 Untersuchungen an 25 nierengesunden Versuchspersonen (22 ♀, 3 ♂) wurde die 24 Stunden-Kreatininclearance bestimmt und mit der 5 Stunden-Clearance verglichen. Dabei wurde die Kreatininmethode nachPopper, Mandel undMayer verwendet. Es fanden sich folgende Ergebnisse:

• 1. Die endogene 24 Stunden-Kreatininclearance betrug im Mittel 162,8 ± 4,45 Liter/24 Std/1,73 m² bzw. 113,3 ± 3,11 ml/min/1,73 m². Demgegenüber waren die entsprechenden Werte für die 5 Stunden-Clearance 177,8 ± 4,70 Liter/24 Std/1,73 m² bzw. 123,5 ± 3,28 ml/min/1,73 m².

• 2. Die Bestimmung des Glomerulusfiltrates mit der 24 Stunden-Kreatininclearance an 6 aufeinanderfolgenden Wochentagen legt die Annahme von Tagesschwankungen in der Größe des Glomerulusfiltrates nahe.

• 3. Die endogene 24 Stunden-Kreatininclearance erscheint als klinische Routinemethode zur Bestimmung des Glomerulusfiltrates geeignet. Sie ergibt bei nierengesunden Personen Werte, welche mit der Inulinclearance identisch sind. Bei Nierenkranken wird das Glomerulusfiltrat allerdings im Mittel etwa um 30% zu hoch bestimmt.