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Beiträge zur Kenntnis der Emulsionen

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Zeitschrift für Chemie und Industrie der Kolloide Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

1. Eine Emulsion muß bei der Vergrößerung der Konzentration eines ihrer Bestandteile durch einen kritischen Punkt gehen, bei dem die bis dahin disperse Phase zum Dispersionsmittel wird. Geht man von der umgekehrten Emulsion der gleichen Bestandteile in entsprechender Weise aus, muß sich ein zweiter solcher kritischer Punkt ergeben.

2. Diese kritischen Punkte fallen nicht aufeinander. Vielmehr ergibt die Rechnung (in erster Annäherung), daß das kritische Gebiet etwa 56 Proz. aller möglichen Gemische umfaßt. Bei jeder in dieses Gebiet fallenden „kritischen“ Zusammensetzung des Gemisches kann man je nach der Vorgeschichte Emulsionen zwar vongleicher prozentualer Zusammensetzung, aber mit ganzverschiedenen Eigenschaften erhalten.

3. Es gibt Ueberschreitungserscheinungen dieses kritischen Gebietes, bei denen Gebilde entstehen, die lediglich aus zwei Flüssigkeiten gebildet werden, deren geschlossene Phase (das Dispersionsmittel) aber in Form außerordentlich dünner Häutchen die grobdisperse Phase umgibt, analog wie bei einem grobblasigen „Schaum“5).

4. Der Versuch ergab die Richtigkeit von 1. und 2. und stellte fest, daß man die den kritischen Punkten entsprechenden Grenzwerte der Existenzdauer der entstandenen Emulsionen erhält, wenn man für das Vorhandensein einer durch einen der Bestandteile vollständig benetzten Oberfläche sorgt.

5. Der grundsätzliche Einfluß der Oberflächenbeschaffenheit auf die Erscheinung zeigt sich außer in den zur Reproduzierbarkeit notwendigen Maßregeln und in den charakteristischen Trennungsmenisken, insbesondere noch darin, daß von den freiwillig geschiedenen Bestandteilen jeweils derjenige als Dispersionsmittel eine sehr langlebige geringhaltige sekundäre Emulsion des anderen bildet, der den Charkter der Oberflächenbeschaffenheit bestimmte. Der andere Bestandteil ist dagegen nach der Scheidung klar (leer).

6. Diese Erscheinung erklärt sich durch die makroskopische Beobachtung, daß benetzte Oberflächen den dispersen Zustand der eigenen Phase vernichten, denjenigen der anderen Phase aber konservieren.

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Ostwald, W. Beiträge zur Kenntnis der Emulsionen. Zeitschr f Chem und Ind der Kolloide 6, 103–109 (1910). https://doi.org/10.1007/BF01465754

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