Zusammenfassung
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1.
Primäre Zerstäubungssole von Gold (in HCl) mit aufladenden Chlorokomplexen sind koch- und kohlensäurebeständig zum Unterschied von reinen Hydroxydsolen (Zerstäubung in Lauge). Durch steigenden Zusatz von Lauge werden Chlorogoldsole in Hydroxosole, durch Zusatz von Salzsäure werden primäre Hydroxo-goldsole in Chlorogoldsole übergeführt.
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2.
Bei diesen überführungen entstehen Sole mit Mischkomplexen und charakteristische übergänge. Im überschuß von Lauge werden auch Hydroxosole kochstabil. Einleiten von Kohlensäure in Hydroxosole wirkt a) durch Beseitigung des Laugenüberschusses instabilisierend, b) in Anwesenheit von Chlorionen (bei primären mit Lauge umgewandelten Chlorosolen) anfänglich instabilisierend, dann aber durch vollen Aufbrauch des OH als Wegbereiter für den Eintritt von Chlorion im Sinne der Restitution des ursprünglichen Chlorosols. Salpetersäure und Schwefelsäure, die ebenso wie Bikarbonationen selbst keine Komplexbildner am Goldsol darstellen, wirken in Anwesenheit von Chlorionen ganz analog der Kohlensäure. c) Die durch Einleiten von Kohlensäure bewirkten Veränderungen an Hydroxosolen können durch Kochen in geeigneten Fällen wieder rückgebildet werden.
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3.
Es ergeben sich theoretisch verständliche, durch den Aufbau der aufladenden Komplexe bestimmte Verschiedenheiten der Schwellen-werte für die Flockung durch Salpetersäure und Salzsäure sowie durch zweiwertige Kationen.
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4.
Die in Chloriden der Erdalkalimetalle und des Magnesiums zerstäubten Goldsole zeigen charakteristische gut übersehbare Besonderheiten sowie eine bemerkenswerte, temperaturabhängige Reversibilität der Stabilität.
Literatur
Pauli, Naturwiss.20, 551, 573 (1932). Daselbst Literatur.
Pauli und Ed. Russer, Kolloid-Z.58, 22 (1932).
F. Eirich und W. Pauli, Kolloid-Beih.30, 113 (1930).
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Eirich, F., Pauli, W. Goldsole mit Mischkomplexen. Kolloid-Zeitschrift 67, 186–195 (1934). https://doi.org/10.1007/BF01463250
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