Die Begleitpankreatitis nach Oberbauchoperationen

Zusammenfassung

Die akute Pankreasnekrose als gelegentliche Komplikation operativer Eingriffe im Oberbauch ist bekannt. An 66 untersuchten Fällen konnte gezeigt werden, daß es in einem relativ hohen Prozentsatz (in unserer Serie 21%) nach Eingriffen vor allem am Gallengangsystem zu einer Begleitpankreatitis mit hohen Blutfermentwerten in den ersten Stunden nach der Operation kommt, die in der Regel nach 24 Std wieder völlig abgeklungen ist. Diese bisher vielfach vermuteten, aber noch kaum nachgewiesenen heftigen, aber nur kurzzeitigen Reaktionen der Bauchspeicheldrüse müssen auf Läsion der distalen Ausführungsgänge der Drüse bezogen werden, die sowohl durch intracanaliculäre Einwirkungen (Sondierung, Bougierung, Steinextraktion) wie durch Traumatisierung von außen her (Druck durch Bauchhaken, Quetschung, Zerrung) gesetzt werden können.

Die Befunde werden zu den UntersuchungenDoerrs, durch welche eine Rückresorption im Pankreasgangsystem und eine auf diesem Wege entstehende Fermententgleisung wahrscheinlich gemacht wurde, in Beziehung gesetzt.

Ein durch die Narkose oder die Verwendung von Relaxantien (Curare) allein verursachter Anstieg der Serumamylase, wie er von einigen Autoren tierexperimentell beobachtet wurde, konnte bei den vorliegenden Untersuchungen nicht nachgewiesen werden und ist für den Menschen abzulehnen.

15 Fälle werden eingehend beschrieben, die Diastasewerte von 13 Fällen kurvenmäßig wiedergegeben und aus den Beobachtungen die Schlußfolgerungen hinsichtlich Pathogenese und Prophylaxe der Begleitpankreatitis gezogen.