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Hauptvortrag für die Tagung der Kolloid-Gesellschaft in Düsseldorf, September 1926.
Damit wollen wir die Ausführungen schließen, welche selbst im engeren Rahmen des gegebenen Themas zugleich ein Bild von der Mannigfaltigkeit der Kolloidreaktionen beim Eiweiß enthüllt haben. Was wir bei anorganischen Kolloiden oft nur neben den Hauptreaktionen angedeutet, oft aber als scharf begrenzten Ausschnitt finden, das liegt bei den Proteinen in lückenloser Serie aller Möglichkeiten kolloiden Verhaltens vor. In diesem Sinne sind die Eiweißkörper nicht ein spezieller Fall der Kolloide, sondern vielleicht die allgemeinste Form derselben, die alle Typen und Reaktionsweisen je nach den Umständen produzieren kann.
Die Vielseitigkeit und Vollständigkeit, die Wandelbarkeit und Abstufbarkeit ihrer Kolloid-reaktionen sind die Grundlage der außerordentlichen Leistungsfähigkeit der Eiweißstoffe als wichtigste Bausteine des Organismus und in der gleichen Eigenschaft liegt auch ihre Bedeutung für die allgemeine Kolloidchemie begründet, die sich wohl in Zukunft immer mehr zur Geltung bringen dürfte.
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Pauli, W. Eiweißkörper und Säuren. Kolloid-Zeitschrift 40, 185–201 (1926). https://doi.org/10.1007/BF01435545
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01435545