Zusammenfassung
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1.
Als qualitative Methode der Untersuchung von Zustandsänderungen organischer Kolloide polarer Natur wird die Messung des dielektrischen Leistungsfaktors bei hohen Frequenzen vorgeschlagen, deren Theorie und Methodik kurz erläutert wird.
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2.
Der bei konstanter Frequenz gemessene dielektrische Leistungsfaktor einer Lösung von polaren Teilchen hat nach Debye ein Maximum bei einer bestimmten Temperatur, dessen Lage im wesentlichen von der Teilchengröße und der Viskosität abhängig ist. An einem Gemisch von Nitrobenzol und Kolophonium werden zwei derartige, den beiden Komponenten entsprechende Maxima gefunden.
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3.
Die Methode wird auf die Verfolgung der Zustandsänderungen einer Lösung von Anilin-Formaldehyd-Kondensationsprodukten in Xylol bei Temperaturbehandlung angewendet. Es ergibt sich mit der Dauer der Temperaturbehandlung eine Abnahme des Maximalwertes des dielektrischen Leistungsfaktors und eine Verschiebung des Maximums nach einem Gebiete höherer Viskosität. Es wird eine mögliche Deutung dieser Erscheinung gegeben.
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Herrn Prof. Dr. Dr.-Ing. e. h. A. Meißner ist der Verfasser für Hilfe beim Aufbau der Hochfrequenzapparatur zu vielem Dank verpflichtet.
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Köhler, R. Über eine Anwendung von dielektrischen Verlustmessungen zur Untersuchung kolloider Systeme. Kolloid-Zeitschrift 59, 143–150 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01431907
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01431907