Zusammenfassung
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1.
Die Oberflächenspannung der Lösungen reiner Natriumsalze der Essigsäurereihe wurde mit dem Traube'schen Stalagmometer bei gewöhnlicher Temperatur gemessen.
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2.
Es ergab sich, daß die Oberflächenspannung dieser Lösung sich sehr regelmäßig ändert, wenn man von dem oberflächeninaktiven Natriumformiat bis zu den stark aktiven höheren Gliedern der Reihe hinaufsteigt.
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3.
Die σ-c-Kurve der mittleren Fettsäuresalze (Natriumkapronat bis -laurat) zeigt einen Knickpunkt, welcher mit der ebenfalls plötzlichen Klärung der Lösungen zusammentrifft.
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4.
Es wurde versucht, diese Knickpunkte durch die elektrolytische Dissoziation, Hydrolyse und die kolloide Struktur der Seifenlösungen zu erklären.
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5.
Die Ergebnisse der Versuche wurden in einer Figur zusammengestellt als Aenderung der Oberflächenaktivität mit zunehmendem Molekulargewtcht der Salze. Es ergab sich, daß die Oberflächenaktivität mit zunehmendem Molekulargewicht des Salzes zunimmt, bei Natriummyristat ein Maximum erreicht und dann wieder fällt. Die höheren Glieder der Reihe (Natriumzeroiat C26 H51 ONa) haben fast keine Oberflächenaktivität mehr.
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6.
Aus dieser Figur wurde geschlossen, daß es nicht möglich ist, eine Grenze zu geben, welche „Seifen“ und „Nicht-Seifen“ trennt, sondern vielmehr, daß die Seifeneigenschaften einer Lösung nicht nur mit dem Molekulargewicht der Saize zusammenhängen, sondern auch mit der Konzentration der Lösung.
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Herrn Professor Wo. Ostwald möchte ich für die Anregung zu dieser Arbeit und die wertvollen Ratschläge meinen besten Dank aussprechen. Auch Herrn Dr. A. Kuhn danke ich für seine unermüdliche Unterstützung, besonders bei der Korrektur dieser Arbeit.
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Lascaray, L. Ueber die Oberflächenspannung von Seifenlösungen. Kolloid-Zeitschrift 34, 73–83 (1924). https://doi.org/10.1007/BF01428991
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