Zusammenfassung
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1.
Anstriche trocknender Oele nehmen im luftverdünnten Raum nicht mehr an Gewicht zu als der vorhandenen Menge Sauerstoff entspricht, sondern weniger.
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2.
In sauerstoffreiem Stickstoff trocknen Anstriche trocknender Oele auch bei höheren Drucken nicht (bis 93 mm hinauf geprüft).
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3.
Der Druck steigt während des Trocknens im luftverdünnten Raum nicht an, sondern nimmt ab.
Es ließ sich also mit unserer Methodik, welche die möglichen Fehlerquellen mit Sicherheit auszuschließen gestattete, keine der experimentellen Grundlagen Auer's bestätigen.
Additional information
Erwärmen vor der Wasserstrahlpumpe abgedampft, so daß die Luft völlig verdrängt wurde. [H.Schmalfuß u. H. Werner, Ber. d. Deutsch. chem. Ges.58, 71–73 (1924)]. Dann wurden beide Einschmelzrohre an der Pumpe zugeschmolzen. Die Anstriche verblieben fünf Tage im Vakuum am Nordfenster. Dann wurden die Rohre geöffnet. In beiden Versuchen waren die Anstriche schon nahezu trocken. Der Versuch wurde noch einmal etwa in der gleichen Weise mit dem gleichen Ergebnis wiederholt. Wir erinnern daran, daß Leinölsäure allein im Versuch in Stickstoff nicht getrocknet war.
Gelegentlich der V. Hauptversammlung der Kolloidgesellschaft in Düsseldorf 1926 wurden wir von Herrn Dr. L. Auer aus Budapest gebeten, die Grundlagen seiner Gas-koagulationstheorie nachzuprüfen, da wir infolge unserer Untersuchungen über die Prüfstreifenmethode (Ber. d. Deutsch. chem. Ges.58, 71, 1924; Journ. f. prakt. Chem.111, 62, 1925) mit dem Arbeiten unter kleinsten Sauerstoffdrucken besonders vertraut waren. Wir haben uns daher für diese Arbeit zusammengeschlossen.
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Schmalfuß, H., Werner, H. Zur Gaskoagulationstheorie von L. Auer. Ein Beitrag zur Kenntnis des Trockenvorgangs trocknender Oele. Kolloid-Zeitschrift 49, 323–328 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01422744
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01422744