Zusammenfassung
Es wird die Existenz einer die dispersen Teilchen eines kolloiden oder plastischen Systems einhüllenden pseudo-festen Schicht gezeigt. Eine Methode wird beschrieben, wie das Volumverhältnis dieser pseudo-festen Phase zur zusammenhängenden Phase bestimmt werden kann. Es wird gezeigt, daß das Verhältnis der Dicke der pseudo-festen Schicht zum Radius des dispersen Teilchens von der Teilchengröße abhängt, dem Dispersitätsgrad umgekehrt proportional ist und in einem gegebenen fest-flüssigen System über einen weiten Konzentrationsbereich konstant ist. Dieses Verhältnis ist sehr wichtig für die Charakterisierung eines Systems und steht in engem Zusammenhang mit der Fließfestigkeit und allgemein kolloiden Eigenschaften. Es werden Experimente beschrieben, welche ein Licht auf die Natur der Schicht werfen, ihre physikalischen Eigenschaften und den Effekt, der sich bei der Entziehung eines wirksamen Peptisators ergibt. Ferner werden Abnormalitäten der plastischen Strömung beschrieben, welche eine Folge der Adsorption von festem Peptisator an der Oberfläche der dispersen Teilchen sind, und die Erscheinung diskutiert. In Beziehung zur Fließfestigkeit werden fest-flüssige und flüssig-flüssige Systeme von thermodynamischen Gesichtspunkten betrachtet, und es ergibt sich, daß die Fließfestigkeit nicht direkt im Zusammenhang mit der Lyotropie bzw. der Bildung der quasi-festen Schicht steht.
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Uebersetzt von W. Haller (Leipzig).
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de Waele, A., Lewis, G.L. Plastometrische Studien über den Aufbau von Grenzschichten. Kolloid-Zeitschrift 48, 126–141 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01422309
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01422309