Zusammenfassung
Seit bekannt ist, daß die Phäochromocytome nicht nur das bekannte Syndrom der paroxysmalen Hypertension hervorrufen, sondern auch die Ursache eines Dauerhochdrucks sein können, hat diese Erkrankung im Hinblick auf das gesamte Hochdruckproblem erheblich an Bedeutung gewonnen. Nach Beschreibung der Symptomatologie der Phäochromocytome, die gar nicht so selten sind, wie man früher annahm, werden Hinweise für die Diagnosestellung gegeben und die unterschiedliche pharmakologische Wirkung von Adrenalin und Arterenol, die diese Tumoren in verschiedenem Prozentsatz enthalten, hervorgehoben. Es folgt eine kritische Beschreibung der spezifischen Teste mit Histamin, Benzodioxan und Dibenamin. Der nach der Ektomie eines Phäochromocytoms immer wieder auftretende, meist schwerste Kreislaufkollaps, dem früher manch einer dieser Kranken erlegen ist, kann nun durch die moderne Kreislauftherapie, unterstützt durch laufende Adrenalinsubstitution (eventuell besser Arterenolsubstitution) und Nebennierenrindenhormon erfolgreich beeinflußt werden. Es wird dabei jedoch die Dringlichkeit einer laufenden ärztlichen Blutdruckkontrolle sowohl während der Operation als auch in den nächsten Stunden des postoperativen Verlaufes besonders betont, um einem Absinken des Blutdruckes sofort begegnen und andere Gefahren sofort erkennen und entsprechend bekämpfen zu können. Auf diese Weise konnte eine unserer Patientinnen mit äußerst schwerem Kreislaufkollaps und einem plötzlichen Atemstillstand 2 Std post operationem die Operation erfolgreich überstehen. Die Arbeit stützt sich auf Erfahrungen, die an 3 durch die Operation geheilten Patienten gewonnen wurden. In allen 3 Fällen trat sofort nach der Operation subjektive Beschwerdefreiheit ein. Bei der mit einer Dauerhypertonie einhergehenden Form scheint häufiger ein protrahierter als ein prompter Blutdruckabfall zu erfolgen, wie wir in 2 Fällen beobachten konnten.
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Becker, I. Über Phäochromocytome. Mitteilung von 3 erfolgreich operierten Fällen. Arch. f. klin. Chir 269, 264–280 (1951). https://doi.org/10.1007/BF01402505
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