Zusammenfassung
Die bisher veröffentlichten Ausscheidungskurven des Pregnandiols in der Schwangerschaft zeigen meist ein starkes Absinken der Werte in den letzten 2–3 Wochen vor der Geburt. Die Angaben stammen von Autoren, die entweder mit einer Glucuronsäuretitriermethode arbeiteten, oder Verfahren anwandten, mit denen man das Pregnandiolglucuronid als Endprodukt erhält.
Demgegenüber ergaben 252 Pregnandiolbestimmungen am Ende der Gravidität nach einem Ansteigen der Werte bis zum Anfang des 10. Monats ein ziemlich gleichmäßig hohes Niveau vor dem Partus. Ein deutlicher oder regelmäßig auftretender Abfall des-Harnpregnandiols in den letzten Wochen der Schwangerschaft ließ sich nicht feststellen. Größeren individuellen Unterschieden standen relativ geringere Tagesschwankungen gegenüber. Der Geburtstermin war durch keine auffallende Veränderung der Pregnandiolausscheidung markiert. Die Untersuchungen wurden mit einer Methode durchgeführt, die das aus seiner Verbindung mit der Glucuronsäure hydrolytisch abgespaltene Pregnandiol und auch die im Urin bereits in freier Form vorhandene Substanz erfaßt.
Auf Grund der Ergebnisse ist es nicht wahrscheinlich, daß die Progesteronkonzentration im mütterlichen Organismus vor der Geburt nachläßt und das Corpus luteum-Hormon einen Einfluß auf den Eintritt der Geburtswehen ausübt.
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Kaiser, R. Die Pregnandiolausscheidung im Harn vor der Greburt. Arch. Gynak. 179, 115–122 (1951). https://doi.org/10.1007/BF01395793
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