Zusammenfassung
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1.
Man erhielt große Werte (bis zu 20000) der Dielektrizitätskonstante in Seignettesalzkristallen unter der Bedingung eines guten Kontaktes zwischen dem Dielektrikum und der Elektrode.
Die Dielektrizitätskonstante fällt mit der Feldstärke ab und ist durch dieselbe eindeutig bestimmt.
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2.
Es ist gezeigt, daß der exzeptionell hohe Wert der Dielektrizitätskonstante nicht auf eine Hochspannungspolarisation zurückgeführt und dadurch erklärt werden kann.
Bei dem Anlegen einer Potentialdifferenz bleibt die Potentialverteilung im Kristall homogen.
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3.
Zur Erklärung des Verhaltens von Seignettesalzkristallen im elektrischen Felde wird vorausgesetzt, daß eine Orientierung von Dipolen durch das Feld eintritt. Gleichfalls wird in diesem Salz ein inneres orientierendes Feld analog dem Weissschen Felde der Ferromagnetika vorausgesetzt von der Größenordnung von 107 Volt/cm.
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4.
Die letzte Voraussetzung wird durch die Untersuchung des elektrokalorischen Effekts bestätigt. Es scheint somit der Fall eines molekularen Feldes in einem diamagnetischen Einkristall vorzuliegen.
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Diese Untersuchungen sind im Laboratorium von Prof. Dr. A. F. Joffé durchgeführt. Ihm sprechen wir unsere große Dankbarkeit für sein ständiges Interesse an den Arbeit aus.
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Kobeko, P., Kurtschatov, J. Dielektrische Eigenschaften der Seignettesalzkristalle. Z. Physik 66, 192–205 (1930). https://doi.org/10.1007/BF01392900
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