Über das Nachleuchten von Stickstoff und Sauerstoff und den Einfluß der Wände hierauf

Zusammenfassung

Es werden die in der elektrodenlosen Ringentladung in Stickstoff-Sauerstoff-Gemischen bei verschiedenem Druck auftretenden Nachleuchterscheinungen eingehend beschrieben. Im Aaschluß daran wird gezeigt, daß durch gründliches Ausheizen einer Quarzröhre besonders das Stickstoffnachleuchten, in gewissem Maße auch das Sauerstoffnachleuchten mehr oder weniger vollkommen beseitigt werden kann, selbst in Gemischen, die kleinere oder größere Mengen des anderen Gases enthalten. Dasselbe kann, wenn auch nicht so ausgesprochen durch eine geeignete andere Vorbehandlung der Röhre erreicht werden. Diese Beobachtungen werden dahin gedeutet, daß für das Auftreten der Nachleuchterscheinungen, speziell für das Stickstoffnachleuchten, ähnlich wie für das Auftreten atomaren Wasserstoffs in größerer Konzentration eine Vergiftung der katalytischen Wirkung der Wände notwendig ist, die etwa durch an der Wand haftende Gasschichten verursacht werden kann, daß aber entgegen der bisherigen Annahme eine bloße Verunreinigung von Stickstoff durch Sauerstoff nicht ausreicht. Es wird eine Reihe weiterer Beobachtungen beschrieben, die diese Annahme stützen. Merkwürdig ist, daß sowohl das Stickstoff- wie das Sauerstoffnachleuchten, wenn es durch die genannten Operationen beseitigt wurde, durch geringen Wasserstoffzusatz wieder hervorgerufen werden kann. — Im Anhang werden die bei diesen Erscheinungen beobachteten Fluoreszenzen und Phosphoreszenzen von Quarz und Glas zusammengestellt.