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Struktur von geschmolzenem Zinn bei 250° und 750°C nach verschiedenen Auswertungsverfahren

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Zeitschrift für Physik

Zusammenfassung

Von geschmolzenem Sn bei 250°C und 750°C wurden sehr genaue Intensitätskurven mit CuK α - und MoK α-Strahlung bis zu möglichst großen Streuwinkeln aufgenommen. Ihre Auswertung erfolgte nach verschiedenen Verfahren. Dabei hat es sich gezeigt, daß sich unmittelbar beim Schmelzen von Sn die dichteste Kugelpackung (Kugelmodell-Struktur) bildet, daneben ist das ursprsüngliche Gitter in Form von Flächengittern, die teils nach v.Laue teils nachDebye streuen, am Aufbau der Sn-Schmelze maßgeblich beteiligt. Mit wachsender Temperatur werden die Flächengitter-Bereiche mit Laue-Streuung zu solchen mit Debye-Streuung aufgelockert. Der Anteil an Kugelmodell-Struktur ändert sich dabei kaum. Die verschiedenen Strukturanteile in geschmolzenem Sn werden nach der Methode der sukzessiven Analyse bestimmt. Zwischen den einzelnen Strukturen besteht ein von der Temperatur abhängiger Gleichgewichtszustand.

Weiter hat sich ergeben, daß die abschnittweise Analyse dieselben kürzesten Atomabstände für die Kugelmodell- und für die Flächengitter-Struktur liefert wie dier I-Methode. Ferner stimmen bei abschnittweiser Analyse die Kurven der experimentellen und der berechneten Atomverteilung miteinander überein. Bei Annahme einer Gauß-Verteilung für die Atome ist es möglich, das I. Maximum der Atomverteilungskurve zu berechnen und mit dem Experiment zu vergleichen. Danach ist die Sn-Schmelze viel stärker aufgelockert als die Schmelzen von Au, Ag und Hg. Diese Auflockerung ist offensichtlich durch Flächengitter mit Laue-Streuung verursacht, die gleichsam als starre, sperrige Gebilde in die Bereiche der Kugelmodell- und der Flächengitter-Struktur mit Debye-Streuung eingelagert sind, und die in geschmolzenem Au und Ag sowie in flüssigem Hg fehlen.

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Der Deutschen Forschungsgemeinschaft sei für die mannigfache Unterstützung dieser Untersuchungen bestens gedankt.

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Richter, H., Handtmann, D. Struktur von geschmolzenem Zinn bei 250° und 750°C nach verschiedenen Auswertungsverfahren. Z. Physik 181, 206–232 (1964). https://doi.org/10.1007/BF01380508

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