Zusammenfassung
Der Wärmestrom durch isolierende Flüssigkeiten (wie Benzol, Cyclohexan, Tetrachlorkohlenstoff u. ä.) wird durch elektrische Felder beeinflußt. Bekannt ist die Tatsache, daß neben der normalen thermischen Konvektionsströmung durch die im Felde eintretende Elektrostriktion eine wärmetransportierende Zusatzströmung entsteht und damit der Wärmeübergang verändert wird. Bei kleinen Feldstärken, bei denen der Einfluß der Elektrostriktion noch verschwindend gering ist, wird eine bisher unbekannte beträchtlicheVerringerung des Wärmeübergangs im Gleichspannungsfelde beobachtet. Im Wechselfeld ist dieser Effekt nicht vorhanden. Durch schlierenoptische Aufnahmen gelingt der Nachweis, daß im Gleichspannungsfeld eine Bremsung der thermischen Konvektionsströmung und damit eineAbnahme des Wärmetransportes eintritt. Die Ursache dieser Strömungsbremsung sind elektrische Raumladungen, die im Felde an den Elektroden entstehen. Es ist möglich, auf dieser Grundlage eine theoretische Beschreibung der Abhängigkeit des gemessenen Effektes von verschiedenen Parametern zu geben. — Bei konvektionsfreiem Wärmeübergang wird eine geringe Zunahme des Wärmestromes im elektrischen Felde gemessen, deren Ursache wahrscheinlich eine Vergrößerung des Wärmeleitvermögens der Flüssigkeit bei hohen Feldstärken ist.
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Die vorstehende Arbeit wurde in den Chemischen Werken Hüls AG in Marl (Kreis Recklinghausen) ausgeführt. Wir danken der Werksleitung — besonders Herrn Direktor Prof. Dr. Dr.Baumann — sehr für großzügige Unterstützung. — Der Deutschen Forschungsgemeinschaft sind wir sehr dankbar für die finanzielle Hilfe, die die Durchführung dieser Untersuchungen ermöglicht hat.
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Senftleben, H., Schnabel, P. Der Einfluß von Raumladungen in hochisolierenden Flüssigkeiten auf den Wärmeübergang unter Wirkung elektrischer Felder. Z. Physik 170, 82–92 (1962). https://doi.org/10.1007/BF01378311
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01378311