Zusammenfassung
Mit Hilfe eines Approximationsverfahrens wird das zweiatomige Molekül nach der Wellenmechanik behandelt und die Natur der Eigenfunktionen, die Lage der Terme sowie das Auftreten von Übergängen diskutiert. Insbesondere werden einige ergänzende Bemerkungen über die in einer früheren Arbeit erörterten Symmetrie-eigenschaften der Eigenfunktionen gemacht. Aus der Untersuchung ergibt sich erstens ein Ausdruck für die Abhängigkeit der Dublettaufspaltung von den Rotationsquantenzahlen, die von der Möglichkeit einer zur Kernverbindungslinie parallelen oder antiparallelen Lage des Drehimpulses der Elektronen herrührt; zweitens eine Deutung der als Störungen bezeichneten Abweichungen einzelner Termc von den aus Termformeln berechneten Werten, wie sie in vielen Bandenspektren bei bestimmten Kombinationen der Elektronen-, Oszillations- und Rotationsquantenzahlen empirisch festgestellt sind. Endlich gelangt man zu einer Erklärung für die von Henri entdeckte Erscheinung der Prädissoziation, namentlich zu einer Abschätzung der Lebensdauer des prädissoziierten Moleküls. Soweit das möglich, wird die Theorie mit der Erfahrung verglichen und gleichzeitig darauf hingewiesen, wo eine Erweiterung des experimentellen Materials wünschenswert ist.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Kronig, R.d.L. Zur Deutung der Bandenspektren II. Z. Physik 50, 347–362 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01347513
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01347513