Zusammenfassung
Im Anschluß an die in zwei früheren Arbeiten mitgeteilten elektrischen und Strahlungsmessungen an hoch belasteten Gleichstromkohlebögen wird der Mechanismus dieser Entladungsform behandelt. Die besonderen Eigenschaften der Hochstromkohlebögen liegen in den Vorgängen an der Anode begründet, nämlich in der starken Anodenverdampfung, der intensiv strahlenden Anodenflamme und dem durch sie bedingten, mit der Stromstärke wachsenden Anodenfall, der die steigende Bogencharakteristik ergibt. Die Anodenflamme wird als Abklingleuchten des von der Anode fortströmenden, durch Verdampfung entstandenen, hoch erhitzten Plasmas gedeutet und die Flammenlänge aus Strömungsgeschwindigkeit und Abkühlungsdauer in Übereinstimmung mit der Beobachtung abgeschätzt. Der für Anodenverdampfung und Plasmaaufheizung zusätzlich erforderliche Energieaufwand bedingt den Anstieg des Anodenfalls mit der Stromstärke und ist damit der Ausgangspunkt für eine Theorie der steigenden Charakteristik. Alle Beobachtungen sind mit der gegebenen Theorie in Übereinstimmung. Im Anhang werden einige Versuche über den Materialtransport im Bogen (Pilzwachstum) behandelt; dieser ist keine einfache Kondensationserscheinung, sondern eine Wirkung der Anodenflamme.
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Herrn Prof. Rau danke ich für sein stetes Interesse an der Arbeit, den Herren Schluge und Söder für ihre Hilfe bei den Versuchen. Einen der benutzten Spektrographen verdanke ich der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Mein besonderer Dank gilt wieder den Ringsdorff-Werken K.-G. in Mehlem (Rhein) für ihre Unterstützung der Arbeit und den Herren Prof. Konen, Bad Godesberg, und Dr. Neukirchen, Mehlem, für zahlreiche Diskussionen und Anregungen.
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Fihkelnburg, W. Zum Mechanismus des Hochstromkohlebogens. Z. Physik 114, 734–746 (1939). https://doi.org/10.1007/BF01340380
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