Zusammenfassung
Unter Zugrundelegung des Fermi-Gasmodells werden die Zähigkeit und Wärmeleitfähigkeit der Kernmaterie berechnet. Es stellt sich dabei heraus, daß sich die Zähigkeit bzw. die Wärmeleitfähigkeit bei tiefen Temperaturen umgekehrt proportional zu T2 bzw. T ändert, wobei T die Temperatur bedeutet. Die Zähigkeit ist so groß, daß eine Schwingung der Kernmaterie bei tiefen Temperaturen stets aperiodisch gedämpft wird, und also der Atomkern seine Anregungsenergie nur in Form von Wärme behalten kann. Die Schwingungen, die nach Bohr beim Kernphotoeffekt eine Rolle spielen, müssen daher mit der Abweichung der Kernmaterie vom Gaszustand verknüpft sein. Ebenso ist die Wärmeleitfähigkeit sehr groß. Die Wärme breitet sich also sehr schnell in der Kernmaterie aus und damit wird die übliche Betrachtungsweise bei Kernreaktionen gerechtfertigt, bei der man diese endliche Ausbreitungszeit von vornherein vernachlässigt. Es wird aber wohl unter besonderen Umständen möglich sein, daß sich diese endliche Zeitdauer bemerkbar macht, z. B. falls es sich um einen Zusammenstoß des Atomkerns mit einem sehr energiereichen Teilchen handelt.
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Tomonaga, S. Innere Reibung und Wärmeleitfähigkeit der Kernmaterie. Z. Physik 110, 573–604 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01340217
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01340217