Anodenfall, Anodenabbau und Theorie des Hochstromkohlebogens

Zusammenfassung

• 1. Durch Sondenmessungen wurde der Anodenfall von drei verschiedenen Beck-Bögen und einem Homogenkohlehochstrombogen in Abhängigkeit von der Stromstärke gemessen und nachgewiesen (Fig. 2), daß die steigende Charakteristik der Hochstromkohlebögen durch einen mit der Stromstärke wachsenden Anodenfall bedingt ist.

• 2. Der Abbrand der Positivkohlen der genannten Bögen wurde in verschiedenen Gasen sowie in Abhängigkeit von der Stromstärke gemessen und damit eine Trennung der durch Verbrennung und durch Verdampfung bedingten Anteile des Anodenverlustes ermöglicht.

• 3. Es wird eine Theorie des anomalen Anodenfalles aufgestellt und mittels der Messungen von Anodenfall und Abbrand geprüft und bestätigt. Die Möglichkeiten des weiteren Ausbaues der rohen Theorie werden besprochen.

• 4. Der Mechanismus der anodischen Vorgänge beim Hochstromkohlebogen wird auf Grund der Messungen und der Anodenfalltheorie diskutiert.

• 5. Der aus den Messungen sich ergebende Zusammenhang zwischen Leuchtdichte des Bogens, Anodenfall und Abbrand der Positivkohle steht in Übereinstimmung mit den Folgerungen aus der Anodenfalltheorie.

• 6. Die bei Stromstärken über 80 Amp. sich langsam entwickelnde sogenannte „negative Stichflamme“ wird auf Grund des spektroskopischen Befundes als kontrahierte Bogensäule gedeutet und ihre Eigenschaften sowie ihr Einfluß auf die Vorgänge an der Anode aus der Wirkung des magnetischen Eigenfeldes des Bogens erklärt.