Zusammenfassung
Die Arbeit bezweckt eine prinzipielle Erweiterung der Quantentheorie im Sinne einer modifizierten „II. Planckschen Quantentheorie“ durch Einführung „metastationärer“ Atom- und Molekülzustände von äußerst geringen mittleren Lebensdauern. Die Annahme der Existenzmöglichkeit solcher, durch Quantenbedingungen nicht oder nur teilweise eingeschränkter Bewegungszustände, welche den „stationären“ Quantenzuständen im übrigen bis auf die Größenordnung ihrer a priori-Häufigkeiten völlig gleichwertig sind, tritt für „metastationäre“ Zustände an Stelle des ersten Postulates der Bohrschen Theorie; es wird gezeigt, daß die übrigen Postulate für sie unverändert beibehalten werden können, bis auf die Nichtanwendbarkeit des Ehrenfestschen Adiabatenprinzips, welche ihre Verschiedenheit von „unscharfen stationären“ Zuständen kennzeichnet und die Unmöglichkeit adiabatisch invarianter statistischer Gewichte für sie zur Folge hat. Den neueingeführten Zuständen untereinander wie in Verbindung mit „stationären“ Zuständen entsprechen sowohl strahlungsbedingte als auch strahlungslose Übergangsprozesse. Eine grundlegende Rolle wird ihnen bei der elementaren Zerstreuung der Strahlung und damit auch für das Zustandekommen der Dispersion zugeschrieben; weitere experimentelle Prüfungsmöglichkeiten ihrer Wirksamkeit werden angegeben.
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Smekal, A. Über „metastationäre“ Atom- und Molekülzustände. Z. Physik 34, 81–93 (1925). https://doi.org/10.1007/BF01328457
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