Zusammenfassung
Mit einer interferometrischen Apparatur nach Perot-Fabry wird die magnetische Zerlegung der bekannten grünen Nordlichtlinie λ 5577,350 ±, 0,005 untersucht und gemessen. Die Auswertung der Photogramme ergibt einen Effekt von normaler magnetischer Aufspaltung. Auf Grund dieser Beobachtung gelingt es, die Linie in das Termsystem des Spektrums des neutralen Sauerstoffatoms (Bogenspektrum) einzuordnen. Sie wird gedeutet als Kombination 21D2 - 21 S0, wo1D2 und1S0 tiefliegende metastabile Terme sind. Damit ist die Linie als Übergang mit kleíner Ausgangsspannung und im allgemeinen geringer Übergangswahrseheinlichkeit quantentheoretisch in ähnlicher Weise gekennzeichnet, wie die kürzlich von Bowen analysierten „Nebuliumlinien“, wodurch die oft diskutierten Besonderheiten ihres Auftretens im Nordlicht und am Nachthimmel verständlich werden. Durch die Analyse der Terme1D2 und1S0 ist die Existenz eines Singulettsystems im Sauerstoff Spektrum nachgewiesen. Die Deutung der grünen Linie ermöglicht es, auf das Vorhandensein roter und violetter Sauerstoffstrahlung sowohl im Nordlicht als auch am Nachthimmel zu schließen, welche ähnlichen Ursprungs ist (Ubergänge zwischen tiefliegenden metastabilen Termen), wie die grüne Nordlichtlinie.
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Sommer, L.A. Die quantentheoretische Deutung der grünen Nordlichtlinie auf Grund interferometrischer Zeemaneffektmessung. Z. Physik 51, 451–470 (1928). https://doi.org/10.1007/BF01327838
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