Treatment of Class II, division 2 in the late growth period

Abstract

The “Deckbiss” with skeletal Class II jaw relationship sometimes presents a considerable therapeutic problem, particularly in the late growth period (DP3U), as regards the coordination of dental and skeletal treatment objectives. An effective treatment approach was demonstrated: a modified Herbst appliance used simultaneously with fixed appliances in the maxilla. The sample comprised 12 male (14.0±0.9 years old) and 10 female (12.3±0.4 years old) patients. Correction of the distal occlusion was achieved in all patients by means of the Herbst appliance, which was removed after an average time period of 6.4±0.2 months. In the mandible the multibracket appliances were then immediately inserted, and Class II elastics were used for retention. Maximum anchorage was required in the maxilla as well as in the mandible. Complete diagnostic records were made at the begnning of the treatment as well as 6 and 12 months later, in order to document skeletal and dental changes.

A dental and skeletal Class I relationship was achieved in all cases. A significant improvement was recorded in the vertical jaw base relationship; this was still stable after a period of 12 months. In the dental area in particular, a so-called high-pull headgear effect (intrusion and distalization 16, 26) and intrusion of teeth 34, 44 were registered. Only a minor protrusion of the mandibular incisors was observed. Reinforcement of the bands reduced the failure rate significantly.

The Herbst appliance does not represent a standard treatment for Class II. Its indication range is limited.

Zusammenfassung

Der Deckbiß mit distal-basaler Kieferrelation stellt insbesondere in der späten Wachstumsphase (DP3U-Stadium) zuweilen ein erhebliches therapeutisches Problem in der zeitlichen Koordination dentaler und basaler Behandlungsaufgaben dar. Es wurde gezeigt, wie mit einem modifizierten Herbst-Scharnier und gleichzeitiger Multibandapparatur im Oberkiefer eine effektive Behandlung erfolgen kann.

Die Untersuchungsgruppe bestand aus zwölf männlichen (14±0,9 Jahre alt) und zehn weiblichen (12,3±0,4 Jahre alt) Probanden. Die Bißlagekorrektur erfolgte bei allen Patienten mit dem Herbst-Scharnier, das nach durchschnittlich 6,4±0,2 Monaten entfernt wurde. Nach Entfernung des Scharniers wurde sofort die Multibandapparatur im Unterkiefer ergänzt. Zur Retention wurden Klasse-II-Elastics verwendet. Eine maximale Verankerung war im Ober- und Unterkiefer notwendig. Zur Darstellung der skelettalen und dentalen Veränderungen wurden komplette diagnostische Unterlagen zu Beginn, nach sechs und zwölf Monaten Behandlung erstellt.

In allen Fällen konnte eine dentale und skelettale Klasse-I-Relation erzielt werden. Es kam zu einer signifikanten Verbesserung der vertikalen Kieferbasenrelation, die auch nach zwölf Monaten noch stabil blieb. Im dentalen Bereich waren insbesondere ein sogenannter “High-pull-headgear”-Effekt (Intrusion und Distalisierung 16, 26) und eine Intrusion der Zähne 34, 44 festzustellen. Es war nur eine geringe Protrusion der unteren Front zu beobachten. Durch eine spezielle Verstärkung der Bänder konnte eine entscheidende Reduzierung der Reparaturanfälligkeit erzielt werden.

Das Herbst-Scharnier ist kein Standardgerät zur Behandlung der Klasse II. Sein Indikationsbereich ist begrenzt.