Zusammenfassung
Es besteht kein wesentlicher Einfluß auf die Wirksamkeit des Antioxygens α-Tocopherol in relativ niedrigen Konzentrationen, ob die Zugabe im gesamten einmalig vor Versuchsbeginn oder aber, nach anfänglicher Zugabe einer geringen Teilmenge; dann in kleinen Anteilen im Gange des Autoxydationsprozesses bei Nahrungsfetten (Schweineschmalz) erfolgt.
Höhere Tocopherol-Zusätze, die bei Zugabe der Gesamtmenge vor Beginn der Autoxydation bereits deutlich suboptimal wirken, zeigen bei sukzessivem Eintragen in das Substrat eine starke antioxygene Wirkung; sie übersteigt wesentlich diejenige der normalen optimalen Dosis.
α-Tocopherylchinon und Chroman-5,6-chinon als Oxydationsprodukte des Vitamins E — beide besitzen eine gewisse antioxydative Wirkung — rufen bei Zugabe von nahe der optimalen Dosis liegenden Tocopherolkonzentrationen keine Wirkungsinversion hervor.
Aus diesen Feststellungen geht hervor, daß für das Eintreten der Wirkungsinversion nicht obengenannte Oxydationsprodukte des α-Tocopherols, sondern in erster Linie die stationäre hohe Konzentration des Antioxygens α-Tocopherol selbst verantwortlich zu machen ist.
Es wird eine reaktionskinetische Hypothese zur Deutung des Inversionseffektes von α-Tocopherol entwickelt und dargelegt.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Heimann, W., Pezold, H.v. Über die Wirkungsinversion bei Fett-Antioxygenen II. Mitteilung Nähere Untersuchungen über die Wirkungsinversion des α-Tocopherols. Z Lebensm Unters Forch 111, 1–6 (1959). https://doi.org/10.1007/BF01263496
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01263496