Zur Statistik des Plaque-Testes

Zusammenfassung

Zwei Kriterien, nämlich diePoisson-Verteilung der Plaquezahlen sowie die Linearität der Beziehung zwischen der Konzentration einer Virussuspension und der Plaquezahl, müssen erfüllt sein, um eine quantitativ zuverlässige Auswertung von Plaque-Testen zu gewährleisten. Andernfalls ist der Plaque-Test zur quantitativen Analyse nicht brauchbar. Der Plaque-Test liefert keine Aussage über die Konzentration der in einer Suspension tatsächlich enthaltenen Viruspartikel; seine Möglichkeiten erschöpfen sich in der Schätzung der Dichte der „plaquebildenden Einheiten“ sowie in der Feststellung von Unterschieden zwischen den Dichten der Viruspartikel in verschiedenen Suspensionen.

Da zumeist mehrere Verdünnungsstufen vorliegen, bei denen Plaques beobachtbar sind, werden einfache Formeln zur gleichzeitigen Auswertung mehrerer Verdünnungsstufen abgeleitet. Ausführlich wird die Frage nach der Genauigkeit beim Plaque-Test erörtert. Da sich aus einem einzelnen Versuch stets nur ein Schätzwert für die Dichte plaquebildender Einheiten ermitteln läßt, werden in tabellarischer Form die Vertrauensgrenzen für die wahren Werte gegeben. Außerdem wird eine einfache Regel mitgeteilt, nach welcher mit großer Sicherheit entschieden werden kann, ob ein beobachteter Unterschied der Plaquezahlen aus zwei verschiedenen Testen auf einem tatsächlichen Dichteunterschied der untersuchten Suspensionen beruht oder durch die unvermeidliche Zufallsstreuung verursacht worden sein kann.

Abschließend wird an einem Beispiel die Überlegenheit des Plaque-Testes gegenüber dem Kulturröhrchen-Test hinsichtlich der Genauigkeit demonstriert.

Summary

Two criteria must be fullfilled to obtain a quantitatively reliable evaluation of the plaque test, namely thePoisson distribution of the plaque number and the linearity of the relationship between the concentration of a virus suspension and the plaque number. Otherwise the plaque test cannot be used for quantitative analysis. The plaque test tells one nothing about the concentration of the virus particles contained in a suspension; the limit of its possibilities is the evaluation of the density of the plaque forming units, and the determination of the differences in density of the virus particles in different suspensions.

Since there are usually several steps of dilution, in which the plaques are observed, simple formulas are made to give a simultaneous evaluation of such dilution steps. The question of the degree of accuracy of the plaque test is discussed in detail. Since from one single experiment it is always only possible to obtain an estimated value for the density of the plaque forming units, the confidence limits for the true values are given in tabulated form. Furthermore, a simple rule is provided by which it can be decided with great certainty whether an observed difference in the plaque number from two different tests is due to an actual difference in density of the suspensions examined, or whether it may be caused by the inevitable variation by chance.

Finally, it is demonstrated, on an example, that the plaque test is superior to the culture tube test from the point of view of accuracy.