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Beobachtungen über die Wirkung der Kalilauge auf das Protoplasma

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Protoplasma Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

  1. 1.

    Die Plasmolyseformen, die man mit reiner KNO3-Lösung erhält, wurden mit denjenigen verglichen, welche KNO3-Lösuugen mit 1 bzw. 10% Zusatz mol KOH-Lösung liefern. Der Vergleich kann wertvolle Befunde liefern, da so die Wirkung des KOH auf das Protoplasma einigermaßen unmittelbar zu beobachten ist.

  2. 2.

    Da auch die 10 Vol.% KOH enthaltenden KNO3-Lösungen in vielen Zellen eine Plasmolyse verursachen, muß man annehmen, daß die osmotisch wirksamen Hautschichten der Zelle nur teilweise aus Fettmolekülen bestehen. Besonders widerstandsfähig (wenig fettreich) ist derCalceolaria-Tonoplast.

  3. 3.

    Da beiSenecio cruentus bei der Anwendung der Mischlösung keine Plasmolyse eintritt, muß man annehmen, daß hier viel mehr Lipoide in den Hautschichten vorhanden sind, die durch Verseifung ausgeschaltet werden. Damit wird aber sehr wahrscheinlich, daß sowohl Plasmalemma als Tonoplast bei den verschiedenen Pflanzenarten, wahrscheinlich auch bei den verschiedenen Geweben derselben Pflanze, verschieden gebaut sind. Diese Beobachtung steht in bestem Einklang mit der spezifischen Permeabilität.

  4. 4.

    Die Beobachtungen über die Intra- und Permeation des KOH schließen die Möglichkeit einfacher, molekularer Hautschichten aus, da eine solche, aus Lipoiddipolen bestehende Schicht schon bei der Passage der ersten KOHMoleküle zerstört werden müßte. Ein kolloider Bau mit zumindest zwei Phasen erklärt nicht nur die beobachteten Erscheinungen, sondern auch diejenigen der spezifischen Permeabilität.

  5. 5.

    Vermutlich verursacht die Zerstörung der einen Phase oder mehrerer Phasen der Hautschichtkolloide die Unterschiede im Plasmolyseverlauf, aber auch die Verschiedenheiten zwischen Plasmalemma und Tonoplast.

  6. 6.

    Das Verhalten der Vakuolenfarbstoffe spricht für eine kolloide Bindung dieser Stoffe, da die reversiblen und irreversiblen Entmischungen in dem einen und die Diffussion in dem anderen Falle kaum auf eine andere Weise verständlich wären.

  7. 7.

    Ein weiterer Beweis für die kolloide Bindung der Farbstoffe sind die Änderungen im Farbton nach dem Ausdiffundieren, besonders infolge Einwirkung der 10% KOH, da beiCalceolaria die rein blaue Farbe (K-Verbindung) oft erst nur während des Freiwerdens aus dem Mizellarverband entsteht.

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Cholnoky, B.J. Beobachtungen über die Wirkung der Kalilauge auf das Protoplasma. Protoplasma 41, 57–68 (1952). https://doi.org/10.1007/BF01250688

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