Zusammenfassung
Die Untersuchung zeigt, daß die Resistenz gegen Vanadylsulfat bei verschiedenen Pflanzen charakteristische Unterschiede aufweist. Die Resistenzgrenzen schwanken bei Blütenpflanzen in einem Bereich von 1 bis 0,0001% VOSO4, während Laub- und Lebermoose zumeist in 3% dieser Lösung noch leben und manchmal sogar noch durch 5- und 10%ige Lösungen innerhalb von 48 Stunden keine merkbaren Schädigungen erfahren.
Die Nekrosebilder der Epidermiszellen der Blütenpflanzen sind recht mannigfaltig und zum Teil wohl durch die Reaktion verschiedener Zellsaftstoffe mit dem Vanadylsulfat bedingt. Anthokyangefärbte Zellen verhalten sich nicht einheitlich. Man findet Entfärbungen der toten Zellen, Umfärbungen oder auch Entmischungen und Bildung verschiedenartiger Niederschläge.
Das Vanadium erweist sich nach den bisherigen Erfahrungen als ein geeigneter Stoff, um im Verein mit anderen „Teststoffen“, wie Verbindungen von Bor, Zink, Mangan und Chrom, in charakteristischen „Resistenz-kombinationen“ im Dienste der vergleichenden Protoplasmatik verschiedene pflanzliche Plasmasorten beschreibend zu erfassen.
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Biebl, R. Über die Resistenz pflanzlicher Plasmen gegen Vanadium. Protoplasma 39, 251–259 (1950). https://doi.org/10.1007/BF01248858
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