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Vitalfärbungen an Pflanzenzellen mit Cresylechtviolett

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Zusammenfassung

Um Cresylechtviolett als Vitalfarbstoff für Pflanzenzellen abschließend zu charakterisieren, lassen sich folgende Ergebnisse nennen:

  1. 1.

    Reine Zellulosewände färben sich oberhalb des Entladungspunktes elektroadsorptiv rosa, nach Farbton und Sättigung an die Zyklamenblüte erinnernd.

    Ligninwände (und mitunter das unmittelbar anschließende Parenchym) färben sich satt violettblau, bei niedrigem pH (um 2), bei dem die meisten übrigen Gewebe überhaupt noch keine Farbe annehmen, jedoch stahlblau. Diese violette, bzw. blaue Membranfärbung ist mit CaCl2 nur unvollkommen oder nicht auswaschbar; beruht also nicht auf Ionenadsorption.

    Im übrigen weist die Farbe von Objekt zu Objekt und von Gewebe zu Gewebe stark verschiedene Nuancen auf, besonders Stengelquerschnitte geben eindrucksvoll differenzierte Bilder.

  2. 2.

    Besonders mannigfaltig ist die Färbung der Trichome. Es treten Farben von zarten, mit CaCl2, leicht auswaschbaren Rosa, bis zum ionenresistenten Schwarzviolett auf. Ein Sonderverhalten zeigen in den meisten

    Fällen die Membranen der Basalzellen und Basalplatten mehrzelliger Haare, (z. B. Ballota nigra), die den Farbstoff an sich reißen und sich elektiv dunkelviolett färben. Auch hier ist um pH 2 reine Blaufärbung zu beobachten. Ein gleiches Verhalten zeigen auch die Grundgewebshaare vonNuphar pumilum.

  3. 3.

    Tote, geschrumpfte Protoplaste färben sich trüb dunkelviolett, tote Zellkerne unter bestimmten Bedingungen, zumal bei niedrigem pH, z. B. bei Alliumarten trüb blau, bzw. violettblau.

  4. 4.

    Gewisse volle, d. h. Speicherstoffführende Zellsäfte ergeben eine rein blaue Diffusfärbung, während bei anderen Zellsorten eine hellviolette Färbung des Zellsaftes eintritt oder dieser ungefärbt bleibt.

    Blaue Zellsäfte schlagen während der Nekrose der Zelle in ein trübes Violett um, doch bleibt bei Eintrocknen des Schnittes (z. B. der Epidermis der Blattoberseite vonNuphar pumilum) die reine Blaufärbung des Zellsaftes erhalten. Der Zellsaft der Hydropoten von Hydrocharis ist elektiv satt violett gefärbt.

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Stiegler, A. Vitalfärbungen an Pflanzenzellen mit Cresylechtviolett. Protoplasma 39, 493–506 (1950). https://doi.org/10.1007/BF01247682

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