Über die mutagene Wirkung von Röntgenstrahlen, N-nitroso-N-methyl-urethan und N-nitroso-morpholin bei Drosophila melanogaster

Zusammenfassung

Ausgehend von den UntersuchungenDruckreys, in denen sich mit N-nitroso-N-methyl-urethan und mit N-nitroso-morpholin nach Verfütterung an Ratten Tumoren mit unterschiedlicher organotroper Wirkung erzeugen ließen, wurde geprüft, ob diese cancerogenen Substanzen auch hinsichtlich ihrer mutagenen Wirksamkeit quantitative oder qualitative Unterschiede zeigen, und ferner, welche Abweichungen gegenüber der mutagenen Wirkung von Röntgenstrahlen auftreten. Zur Prüfung der mutagenen Wirksamkeit wurde die Rate chemo- bzw. strahleninduzierter Letalfaktoren sowie II/III-Translokationen bei Drosophila melanogaster nach einer vonOster angegebenen Kreuzungsmethode bestimmt. Bei einem Vergleich der mutagenen Wirkung der beiden Cancerogene einerseits und der der Röntgenstrahlen andererseits zeigte sich, daß eine sehr deutliche Verschiebung des Verhältnisses der Rate der Letalfaktoren zu der der Translokationen auftritt. Beide Substanzen weisen auch untereinander Unterschiede im Mutationsspektrum auf, die jedoch wegen der Seltenheit der Translokationsereignisse noch nicht eindeutig zu sichern sind.