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Die Wahrscheinlichkeitsberechnung bei der Vaterschaftsbegutachtung

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Zusammenfassung

SeitdemEllermann nachweisen konnte, daß die Variabilität der Tragzeit dem exponentiellen Fehlergesetz vonGauss folgt, suchtenNürnberger, Labhardt, Sellheim u. a. diese Erkenntnis auch für die Gutachtertätigkeit fruchtbar zu machen. Um die Fehlerquellen auszuschalten, die bei Verwendung des Materials nur einer Klinik entstehen könnten, wurde aus 5 neueren Untersuchungen ein großes insgesamt 53315 Fälle umfassendes Kollektiv gebildet, in dem für die Geburtslängen von 45–55 cm die Mittelwerte und die dazugehörigen Streuungen (σ) berechnet wurden. Im Gegensatz zur bisher vertretenen Ansicht ergibt sich, daß der mittlere Abstand der einzelnen Geburten vom jeweiligen Mittelwert um so größer wird, je weiter sich die Geburtslängen von der Durchschnittslänge (50 cm) entfernen. Weiterhin fand sich, daß die Leibesfrucht mehr Tage braucht, um eine bestimmte Körperlänge zu erreichen als bisher angenommen wurde. Da für reife Geburten eine geringere Tragzeit aber höhere Streuung gefunden wurde alsNürnberger angab, lassen sich gegenüber dessen Wahrscheinlichkeitswerten erhebliche Verschiebungen feststellen, doch kann die Geburt eines reifen Kindes vor dem 235. Tag als höchst unwahrscheinlich angesehen werden, da hier die 3σ-Grenze überschritten wird. Knaben erreichen die gleiche Geburtslänge wie Mädchen im Durchschnitt 2,8 Tage früher. Auf Grund der zusammengefaßten Werte wurde eine Tafel berechnet, aus der sich der Wahrscheinlichkeitsgrad des Auftretens einer bestimmten Geburtslänge an bestimmten Tagen nach dem Konzeptionstermin ablesen läßt.

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Wichmann, D. Die Wahrscheinlichkeitsberechnung bei der Vaterschaftsbegutachtung. Arch. Gynak. 177, 261–272 (1950). https://doi.org/10.1007/BF00981257

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