Zusammenfassung
Das grünliche, grünbraune bis braune Pigment in den Stromazellen der Schleimhaut bei Melanosis coli und in analogen Zellen in der Appendix, das sich mikroskopisch in diesem Organ häufig, nämlich in einem Drittel bis zur Hälfte von 400 operativ gewonnenen Wurmfortsätzen nachweisen ließ, ist unter gewöhnlichen Bedingungen wesentlich auf den Grünstoff der Pflanzennahrung zurückzuführen, der durch die Stromazellen der Schleimhautpropria resorbiert wird und unter pathologischen Verhältnissen, wobei die Stagnation (Obstipation) eine wesentliche Rolle zu spielen scheint, die Grundlage des in den Zellen abgelagerten körnigen Pigmentes bildet. Den Weg zu dieser Erkenntnis wies die Untersuchung des Darmes bei den pflanzenfressenden Tieren Meerschweinchen und Kaninchen, welche physiologischerweise in den Stromazellen des Darmes, vor allem in dem zu einem mächtigen Blindsack ausgebildeten Coecum, reichliche Mengen eines analogen Pigmentes enthalten, das aber — im Versuch — bei vollkommen grünfreier Ernährung nicht nachweisbar ist. Der Melanosis coli-Farbstoff muß somit zu denexogenen Pigmenten gezählt werden. Nebenbei scheinen auch Fragen des Eisenstoffwechsels von dem Problem berührt.
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Piringer-Kuchinka, A. Zur Kenntnis der Melanosis coli. Virchows Arch. path Anat. 322, 433–441 (1952). https://doi.org/10.1007/BF00957589
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