Histologische und manometrische Untersuchungen über die Zellatmung in der Niere

Zusammenfassung

Bei der Injektion eines Giftes der fermentativ gesteuerten Zellatmung entstehen, wie wir schon früher zeigen konnten, Protoplasma-Veränderungen, die von dem Sitz und dem Grade der Blockade in der Zeilatmungskette abhängig sind. Qualitativ entsprechen sie in vieler Hinsicht denen, die bei der allgemeinen Hypoxie (Unterdruckversuche) vonBüchner und seinen Schülern ausgearbeitet worden sind. Daß diese Veränderungen, die nicht mit der Vergrößerung der Giftdosis zunehmen, sondern durch die Wichtigkeit des blockierten Stoffwechselweges limitiert sind, einer Verminderung der biologischen Oxydation entsprechen, geht aus unseren manometrischen Versuchen hervor.

Unter Einhaltung bestimmter Versuchsbedingungen, die von der Haftfähigkeit des jeweiligen Giftes abhängen, gelingt es, eine manometrische Atembehinderung im Warburg-Apparat festzustellen, so daß die morphologischen Bilder als Äquivalente der gestörten Zellatmung angesprochen werden dürfen. Die Empfindlichkeit der histologisch sichtbaren Veränderungen — vacuolige Entmischung des Protoplasma ⊕ls Indicator für Störungen des Zellstoffwechsels wird betont.