über cystische und zellige Geschwülste der Hirnventrikel

Zusammenfassung

Es werden zwei FÄlle von Hirnventrikeltumoren beschrieben. Im ersten Fall fanden wir einen im Schrifttum je nach den verschiedenen Deutungen als Kolloidcyste, Ependymcyste und auch Foramen-Monroi-Cyste bezeichneten cystischen Tumor, der an einem Plexusstiel frei pendelnd im stark erweiterten linken Seitenventrikel gelegen war. Die zweite Beobachtung zeigte eine zellreiche, derbe Geschwulst des linksseitigen Glomus chorioideum, die in ihrem histologischen Aufbau gewisse übereinstimmungen mit dem ersten Tumor aufweist. Der Versuch, die Histopathologie und Pathogenese zu klÄren, führt zu folgenden Ergebnissen:

Auf Grund der mikroskopischen Untersuchung wird gefolgert, da\ die Kolloidcyste des ersten Falles ihren Ausgangspunkt vom Plexus im Bereich des Foramen Monroi genommen hat. Ihre ursprünglich zellige Zusammensetzung ist durch Erweichungs- und AbsonderungsvorgÄnge von Bindegewebszellen zur cystischen Bildung fortgeschritten.

Im zweiten Fall handelt es sich um eine echte Neubildung an Stelle der sonst cystischen Glomusgeschwülste. Da eine cystische Geschwulst im Seitenventrikel, vom Glomus ausgehend, bereits beobachtet worden ist (Wrede), besteht die Wahrscheinlichkeit, da\ im weiteren Verlauf die Neubildung des zweiten Falles sich noch hÄtte auf die gleiche Weise wie in unserem ersten Fall verwandeln können. Es wird somit angenommen, da\ die Beschaffenheit der Geschwulst des zweiten Falles einem jüngeren Entwicklungsstadium als demjenigen des ersten Falles entspricht.