Ursachen und Folgen der arteriellen Luftembolien des großen Kreislaufes

Zusammenfassung

Die bisher bekannten Ursachen der arteriellen Luftembolien des großen Kreisumlaufs werden nach Kategorien zusammengestellt.

Die Ursachen des Eindringens von Luft ins Blut aus den Atemwegen sind verschieden.

Der Begriff des „Undichtwerdens“ der Lunge für die Atemluft wird kritisch geprüft.

Die durch plötzliche Erhöhung des Exspirationsdruckes entstehenden Formen der arteriellen Luftembolien sind, meist gleichzeitig, mit interstitiellem Emphysem und Blutungen des Lungengewebes verbunden. Es wird an einer Reihe von teilweise neuartigen Vorkommnissen gezeigt, daß weder das Emphysem noch die Hämorrhagien als solche die Entstehung der Luftembolien zu erklären vermögen.

Dies ergab sich aus einer anatomischen Nachprüfung von Versuchstieren, die einem Absturz des atmosphärischen Druckes in der Unterdruckkammer bei gleichzeitigem Verschluß der oberen Atemwege ausgesetzt worden waren, um die bei Fliegern und Kammerversuchen infolge Drucksturz beobachteten Bewußtseinsstörungen durch Luftembolien des Gehirns nachzuahmen (sog. DrucksturzapoplexieBenzinger undHornberger).

Gleichartige anatomische Befunde fanden sich bei Mensch und Tier bei dem sog. Detonationstod infolge Luftstoß oder Wasserstoß. Hier erwies sich die Luftembolie von Myokard und von Gehirn als die wichtigste der in Betracht kommenden Todesursachen. Die anatomischen und mikroskopischen Veränderungen an den lebenswichtigen Organen werden geschildert.