Zusammenfassung
Es werden zwei Fälle von MorbusBang beschrieben. Im ersten Falle hat eine gleichzeitige ulceröse Endokarditis zu einem auch autoptisch bestätigten Schläfenlappenherd mit Zeichen einerWernickeschen Aphasie geführt. Angesichts der Häufigkeit endokarditischer Befunde beiBang ist die Frage aufzuwerfen, ob septische Embolien von seiten der Endokarditis nicht häufiger das Substrat cerebraler Symptome beim Febris undulans abgeben. Das gilt vor allem für neurologische Syndrome fokalen Charakters beim MorbusBang aber auch für manche Encephalitiden metastatischen Typs.
Im zweiten Fall, der ebenfalls durch polyneuritische und encephalitische Symptome bemerkenswert ist, hat sich ein Syndrom von „Ichverdoppelung“ entwickelt, wie es bisher nur bei anderen großen Infektionskrankheiten bekannt gewesen ist. Die Einzelheiten, unter denen besonders die Einbeziehung von Augenmuskelstörungen in die Depersonalisation bemerkenswert ist, werden analysiert. Zum Lokalisationsproblem solcher Phänomene vermögen Encephalitiden, bei denen mit multiplen Herden gerechnet werden muß, bislang nichts beizutragen.
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Ley, H., Stauder, K.H. Zur Neurologie und Psychopathologie des Morbus Bang. Arch. F. Psychiatr. U. Z. Neur. 183, 564–580 (1950). https://doi.org/10.1007/BF00701624
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