Knotenförmige Verdichtungen im Irisstroma bei Mongolismus

Zusammenfassung

In der Peripherie der hellen Regenbogenhaut augengesunder Menschen finden sich häufig als umschriebene Verdichtungen des Irisstromas die bekannten Wölfflinschen Knötchen. Klinisch ganz gleich aussehende Irisknötchen treten bei Mongoloiden auffallend regelmäßig auf. Während diese Knötchen beim Normalen erst allmählich nach der Geburt im Zuge der Ausreifung des Irisstromas deutlich werden, bilden sie ein sehr charakteristisches Zeichen für das mongoloide Neugeborene und können so zur Frühdiagnose des Mongolismus beitragen. Die histologische Untersuchung der Irisknötchen bei einem Mongoloiden zeigt, daß es sich um bindegewebige Verdichtungen des vorderen Stromablattes handelt, die aus normalen Gewebselementen aufgebaut, aber scharf gegen die vordere Grenzschichte und das übrige Stromagewebe abgrenzbar sind. Neben anderen Veränderungen des mesodermalen Irisstromas, besonders der eigenartigen “Kokardeniris”, kann die frühzeitige und starke Ausbildung dieser sonst physiologischen Irisknötchen als ein Hinweis auf eine allgemeine mesenchymale Entwicklungsstörung bei Mongolismus aufgefaßt werden.