Studien über den Ablauf der Alkoholintoxikation unter besonderer Berücksichtigung der pharmakopsychologischen Beziehungen in der Resorptionsphase bei Alkoholgewöhnten

Zusammenfassung

• 1. In 5 Alkoholversuchen an Alkoholgewöhnten mit einer Dosierung von 1,5 g Alkohol je kg Körpergewicht wurden die Zusammenhänge zwischen Blutalkoholkonzentration und Beeinflussungshöhe analysiert. Unter Heranziehung neuerer Ergebnisse über den Alkoholtransport im Körper wurde insbesondere auf die Verhältnisse während der resorptiven Phase geachtet. Als psychomotorischer Test diente der Ringtest.

• 2. Es wurden folgende Ergebnisse erzielt:

• a) Während der Resorptionsphase entspricht einer bestimmten Blutalkoholkonzentration ein deutlich höherer alkoholischer Beeinflussungsgrad als der gleichen Konzentration in der eliminativen Phase.

• b) Die Wirkungsschwelle im Anstieg liegt niedriger als die Wirkungsschwelle im Abstieg. Für den benützten Test lag die Anstiegsschwelle zwischen 0, 1 und 0,6 mg/g, während die Abstiegsschwelle etwa 1,0 mg/g betrug.

• c) Es ist wahrscheinlich, daß das psychische Beeinflussungsmaximum dem Blutalkoholmaximum vorausgeht.

• 3. Zur Deutung der aufgezeigten Differenzen in der pharmakopsychologischen Korrelation während resorptiver und postresorptiver Phase lassen sich anführen:

• a) die speziellen Verhältnisse des Alkoholtransports im Körper (unter Berücksichtigung der ErgebnisseHaggards).

• b) ein bisher noch hypothetischer Überhöhungseffekt, der darin beruhen könnte, daß rascher Anstieg zu einer bestimmten Alkoholkonzentration eine stärkere Irritation des Protein- und Enzymgefüges der Nervenzelle und damit eine höhere Beeinflussung herbeiführt als der langsame Anstieg zur gleichen Konzentration.