Die Beeinflussung der Gastrulation und Neurulation bei Triton im allgemeinen Sauerstoffmangel

Zusammenfassung

• 1. Ungefurchte Keime vonTriton taeniatus undalpestris wurden 2–6 Tage in einer Atmosphäre von 2,1% Sauerstoff und 97,9% Stickstoff bei Normaldruck entwickelt und anschließend fixiert.

• 2. 60 der überlebenden Keime wurden in lückenloser Serie histologisch untersucht.

• 3. Neben einer deutlichen Entwicklungsverzögerung gegenüber zahlreichen Kontrollen fand sich eine schwere Beeinträchtigung der Gastrulationsbewegungen. In einigen Fällen wurde eine partielle Exogastrulation beobachtet.

• 4. Die Neurulation war ebenfalls stark beeinträchtigt. Die Neuralanlage war meist asymmetrisch.

• 5. Den Störungen der Neuralwulstbildung entsprach bei einem Teil der Keime eine fehlende oder unvollkommene Unterlagerung. Bei anderen Keimen war die Neuralwulstbildung trotz gelungener guter Unterlagerung gestört.

• 6. Unter Auswertung der neueren Ergebnisse über die Chemie der Entwicklung werden die drei Möglichkeiten der Wirkung des Sauerstoffmangels diskutiert:

• a) Behinderung der Materialbewegung und damit der orts- und zeitgerechten Unterlagerung.

• b) Induktive Minderleistung des durch Sauerstoffmangel geschädigten Induktors.

• c) Direkte Störung des präsumptiven Neuralektoderms durch Sauerstoffmangel.