Zusammenfassung
Die systematische histologische Untersuchung an den Herzkranzschlagadern bei 63 ausgesuchten Herztodesfällen, darunter 40 Coronarthrombosen, hatten das Ziel, Altersschätzungen der Thromben durchzuführen.
Bei Plättchenthromben, bei denen die Grenzen der Plättchen lichtoptisch noch erkennbar sind, war unter Berücksichtigung der Krankheitserscheinungen und der übrigen anatomischen Befunde das Alter auf 6–8 Std zu schätzen. Doch können Plättchenthromben an verengten Gefäßstellen offenkundig in Minuten zum vollständigen Verschluß führen.
Bei Abscheidung von sog. Fibrinoid an der Innenwand der Gefäße handelt es sich wahrscheinlich um die Retraktion von wandständigen Plättchenthromben und Fibrin. Je nach dem Grad der anschließenden Organisation kann das Alter des Thrombus von einer bis auf mehrere Wochen geschätzt werden.
Für die Begutachtung ist es wichtig, daß mit zufälligem Zusammentreffen von Gewalteinwirkungen und hochgradigen atheromatösen Prozessen mit Thrombosen zu rechen ist, so daß der Zusammenhang nur scheinbar ist.
Bei einer 75jährigen Frau, die einen Verkehrsunfall (Rippen- und Beckenbrüche) 18 Std überlebt hatte, fand sich als Todesursache eine Ruptur der linken Herzkammer an der Spitze, die durch eine Cholesterinkristallembolie des entsprechenden Schlagaderzweiges mit ganz frischer Thrombose ausgelöst wurde. Hier war ein Zusammenhang mit dem Unfall mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen.
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Nach einem Vortrag anläßlich der 41. Tagung der Deutschen Gesellschaft für gerichtliche und soziale Medizin in Münster am 2. 10. 1962.
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Krauland, W. Morphologische Untersuchungen der Coronarthrombose und ihre Bedeutung für die Begutachtung. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 54, 384–393 (1964). https://doi.org/10.1007/BF00578575
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