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Das Verhalten der Melanoblasten verschiedener Hühnerrassen (Seidenhuhn und Leghorn) in Gewebekulturen

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Wilhelm Roux' Archiv für Entwicklungsmechanik der Organismen Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Pigmentzellen aus dem Körperinneren von Embryonen des japanischen Seidenhuhnes und des weißen Leghornhuhnes wurden in Gewebekulturen untersucht.

  1. 1.

    Zellteilung. Vor Beginn der Teilung zieht der Melanoblast die Ausläufer in den Zellbereich zurück. Die Pigmentkörner verteilen sich an der Peripherie der Zelle. Die Mitose läuft in etwa 45 min ab. Der Kernteilung folgt nicht immer eine Zellteilung. Hierdurch können mehrkernige Melanoblasten entstehen. Die mehrkernigen Pigmentzellen zeigen teils eine flache, lappige Form, teils erscheinen sie perlschnurartig als Melanoblastenketten.

  2. 2.

    Wanderung. Die Pigmentzellen wandern in der Regel auf den Fibrocytennetzen, doch können ihnen auch die faserigen Elemente des Bindegewebes als Unterlage dienen. Der wandernde Melanoblast besitzt stets Dendriten. Über die Wanderrichtung gibt die Form des spindelförmigen Zellkörpers und die Richtung der stärksten Ausläufer Auskunft. Die Wanderrichtung kann durch Ausbildung seitlicher Fortsätze geändert werden.

  3. 3.

    Strahlenempfindlichkeit. Die Röntgenempfindlichkeit kultivierter Melanoblasten ist geringer als in vivo und hängt von der Lage der Melanoblasten in der Kultur ab (Mutterstück, Randzone).

  4. 4.

    Genetisch bedingte Unterschiede zwischen Melanoblasten des Seidenhuhnes (P) und des weißen Leghorns (p). In den Explantaten von jungen Leghornembryonen treten zwar ebenso wie in der Seidenhuhnkultur Melanoblasten auf, in Kulturen von älteren Leghornembryonen sterben jedoch die Melanoblasten ab.

Der Embryonalextrakt des weißen Leghorns besitzt keinen Hemmstoff, der die Lebensfähigkeit der Pigmentzellen des Seidenhuhnes beeinträchtigt.

Fügt man jedoch Seidenhuhnembryonalextrakt zu einer Leghornkultur, so werden die Melanoblasten des Leghorns zu verstärkter Pigmentproduktion und Ausläuferbildung angeregt und bleiben länger am Leben. Seidenhuhnextrakte enthalten also einen Aktivator, der dem Leghorn fehlt.

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Herrn Prof. Dr. A.Reichensperger zum 80. Geburtstag gewidmet.

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Wendt, E. Das Verhalten der Melanoblasten verschiedener Hühnerrassen (Seidenhuhn und Leghorn) in Gewebekulturen. W. Roux' Archiv f. Entwicklungsmechanik 150, 495–508 (1958). https://doi.org/10.1007/BF00575990

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